Küchenarbeitsplatten müssen viel ertragen.

Eine Arbeitsplatte ist in jeder Küche vorhanden, sie werden in Küchen stark beansprucht. Dabei gibt es sie aus den unterschiedlichsten Materialien. Die ideale Küchenarbeitsplatte ist kratz- und fleckunempfindlich, verfärbungsfrei und reinigt sich fast von selbst. Welche Belastungen muss eine Küchenarbeitsplatte dauerhaft, ohne Schaden zu nehmen, ertragen? Hitze, Fette und Öle sowie Farbstoffe wie Kirschsaft oder Rote-Beete-Saft, auch Kaffee, Tassen und Teller aus Keramik und Porzellan, scharfe Messer, heiße Pfannen vom Gasherd usw. Küchenarbeitsplatten werden heute aus unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Die Materialauswahl wird neben den Farben durch Härte, Unempfindlichkeit (Kratzfestigkeit und Hitzebeständigkeit) und Pflegeleichtigkeit bestimmt.
KERAMIK-Arbeitsplatte
Die neueste Erfindung in der Bauveredelung sind großformatige und hauchdünne High-Tech Keramikoberflächen wie Kerlite und Laminam, welche sich als wahre Universaltalente in der Oberflächengestaltung präsentieren.
Die innovativen Oberflächenmaterialien aus Porzellankeramik sind auf dem sicheren Weg, sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der gehobenen Baukunst zu entwickeln.
Kerlite und Laminam gehören zweifellos zu den technisch fortschrittlichsten, hochwertigen Oberflächenmaterialien der heutigen Zeit und sind daher für namhafte Architekten schon jetzt von richtungsweisender Bedeutung.
Die Gründe für den Erfolg der Keramikoberflächen sind vielseitig und gleichzeitig ist gerade diese Vielseitigkeit ihr Geheimrezept. Kerlite und Laminam bieten sämtliche Qualitäten, die für ein Oberflächenmaterial Relevanz besitzen.
Sie eignen sich insbesondere bei starker Beanspruchung und/oder hohen ästhetischen Ansprüchen hervorragend für Oberflächen in Küchen und speziell für Küchenarbeitsplatten.
Die nur 3 mm dicken Keramikplatten können auf unterschiedlichste Trägermaterialien verklebt und zudem exakt geschnitten, gebohrt und weiter verarbeitet werden. Das Material ist beständig gegen Lösungsmittel, Hitze und Kratzer. Es ist lebensmittelecht abriebfest und auch bei starker Beanspruchung sehr langlebig.
GLAS-Arbeitsplatte
Die Glasarbeitsplatte hat eine hohe chemische Resistenz, überzeugt durch die Beständigkeit gegen die meisten Säuren und Laugen, ist wasserunlöslich und weitgehend korrosionsbeständig. Zudem besitzt sie eine extrem harte und verschleißfreie Oberfläche, auf der selbst beim Kratzen mit Stahl direkt auf der Platte keine Kratzer zurückbleiben. Die Glasarbeitsplatte ist durch seine besondere Oberfläche schnitt- und Kratzfest und wird dadurch immer hygienisch sauber bleiben. Geruchstoffe und Bakterien werden einfach mit einem sauberen, feuchten Tuch weggewischt. Selbst große Hitze verträgt die Glasarbeitsplatte schadlos – kurzzeitig auch bis zu 400°C.
Vergütete ESG-Glasarbeitsplatten sind vor dem Bearbeitungs- und Vergütungsprozess normales Mineralglas. Mineralglas ist das klassische Glas das für Trinkgläser oder Fensterglas verwendet wird. Durch das Erhitzen des Glases beim Vorspannprozess und anschließende Abkühlen erstarrt das Glas in der Hochtemperaturstruktur und wird dadurch zu ESG-Glas. Die Oberflächenvorspannung von ESG – nach der europäischen Norm EN 12150-1 – SIA 331.211 ist heute weitaus höher gegenüber dem Produkt nach der alten Norm DIN 1249 -12. Die gewünschte harte und mattierte Oberfläche wird erst durch einen weitern chemischen Bearbeitungsprozess erreicht, mit einem Härtegrad nach Mohs von ca. 7,5. …mehr. Bei normaler Benutzung ist erst die vergütete Glasarbeitsplatte der Schutz eines bleibenden und zuverlässigen Wertes.
Die Vorteile einer Glasarbeitsplatte gegenüber anderen Arbeitsplatten aus Glas ist eindeutig. Arbeitsplatten unterliegen über einen langen Zeitraum mehr oder weniger großen Belastungen. Damit der Kunde viel Freude an seiner Errungenschaft hat, wird empfohlen bei der Auswahl des entsprechenden Materials sorgfältig vorzugehen. Leider halten Arbeitsplatten aus ESG-Standardgläsern (Float-Glas) nicht das, was der Abrieb, auf Zeit, abverlangt. Falsche Beratung und Sparsamkeit führen hier zu Entscheidungen, die bei näherer Betrachtung Folgen wie Kratzer auf der Oberfläche (Kratzpatina) mit sich bringen. Nur wenn die Nutzfläche langlebiger ist, als die Gebrauchsmaterialien Edelstahl und Porzellankeramik, kommt Freude auf.
Glas ist weder brennbar noch entflammbar und kann daher auch keinen Rauch entwickeln. Glas hat eine homogene, glatte Oberfläche, ist leicht zu reinigen und daher hoch hygienisch. Glas hat eine hohe chemische Resistenz, ist beständig gegen die meisten Säuren und Laugen, ist wasserunlöslich und weitgehend korrosionsbeständig. Glas nimmt keine Feuchtigkeit auf und gibt keine Feuchtigkeit ab. Es kann daher weder quellen noch schwinden noch sich werfen. Einmal in die Form gebracht, erfährt Glas keine Formveränderung. Gegen Frost und Lufttemperatur ist Glas unempfindlich. Glas erleidet keine Farbveränderung, es kann weder vergilben noch eintrüben. Glas nimmt weder Geruch auf noch gibt es Geruch ab. Glas ist ein modernes Baumaterial mit grosser Tradition und noch grösserer Zukunft.
LAMINAT-Arbeitsplatten
Laminat ist an der Oberfläche relativ dicht, schlag- und abriebresistent. Während der Begriff „Laminat“ häufig synonym für Bodenbeläge verwendet wird, werden Laminate (z. B. in Form von HPL – kurz für High Pressure Laminate) in Küchen mit verschieden gestalteten Oberflächen verwendet und halten kurzfristig hohen Temperaturen (z. B. durch Zigarettenglut und heiße Topfböden) stand. Entsprechende Oberflächen sind leicht zu pflegen und reinigen, hitze- und lichtbeständig sowie geruchsneutral und unempfindlich gegen Alkohol bzw. organische Lösemittel sowie die Einwirkung von Wasserdampf und Wasser. Küchenarbeitsplatten mit HPL-Oberflächen sind laut der Bedarfsgegenständeverordnung für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen.
Während sie zumeist deutlich günstiger als Naturstein und Edelstahl sind, ist einer ihrer Nachteile die im Vergleich geringere Kratz- und Hitzebeständigkeit. Heißes Kochgeschirr kann sich in die Oberfläche einprägen, daher sind stets hitzebeständigen Untersetzer vor dem Absetzen von erhitzten Töpfen und Pfannen zu verwenden.
NATURSTEIN-Arbeitsplatten
Natursteine finden als Küchenarbeitsplatten in polierter Form Verwendung. Es gibt aber sogenannte bebürstete Steinoberflächen, die matt sind. Passend zu den Arbeitsplatten werden sie auch als Boden- und Wandbeläge mit polierten Steinoberflächen in Küchen verbaut. Natursteine halten hohen Temperaturen (z. B. Zigarettenglut und heiße Topfböden) stand. Die Steinoberflächen sind leicht zu pflegen und zu reinigen, hitze- und lichtbeständig sowie geruchsneutral und unempfindlich gegen Reinigungsmittel, Alkohol, Lösemittel sowie die Einwirkung von Wasserdampf und Wasser. Sie sind in unterschiedlichsten Farben, Maserungen und Haptik auswählbar.
Die Natursteine, die für die Küchenarbeitsplatten verwendet werden, sind vor allem Granite, Gabbros, Gneise und Quarzite.
Andere Gesteine sind in deutschen Küchen eher selten vertreten. Mitunter kommen harte und dichte Sandsteine (z. B. Ruhrsandstein) zum Einsatz. Diese sind porös und sie neigen zur unerwünschten Aufnahme von Flüssigkeiten. Gesteine (Marmore, bestimmte Granite, Basalte, Basanite usw.), die empfindlich gegen Chemikalien sind, sind relativ ungeeignet, da Zitronen-, Essigsäure und Fruchtsäuren auf diesen Steinen Spuren hinterlassen. Dennoch finden in Italien z. B. Küchenarbeitsplatten aus den empfindlichen Carrara-Marmoren Verwendung.
Natursteine werden mit Steinkreissägen und Steinschleifmaschinen hergestellt, gesägt und geschliffen. Sollte es zu Abstoßungen oder Kratzern während der Nutzung kommen, können diese Mängel durch Fachpersonal von Steinmetzbetrieben beseitigt werden. Bei polierten Steinoberflächen können Reinigungen durchaus mit Mikrofasertüchern erfolgen.
QUARZWERKSTOFF-”Silestone® by Cosentino”
Arbeitsplatten aus Quarzwerkstoff, einem Kunststein, werden aus Quarzgranulat, Farbpigmenten und Harz in einem speziellen Vakuum- und Vibrationsprozess unter hohem Druck verpresst.
Silestone® by Cosentino ist ein High-Tech-Material und weltweit führend unter den Quarzoberflächen. Der Quarzstein besteht aus Naturmaterialien, Pigmenten und Polyesterharz. Ein Stein so einzigartig in dessen Beschaffenheit und der Herstellung mit den modernsten Technologien.
Silestone® sieht erlesen aus und besitzt die Oberflächenbeschaffenheit und das Gewicht des Natursteins, ist aber von höherwertiger Qualität. Egal ob Gewicht, Funktionalität, Widerstandsfähigkeit, Pflege und hygienische Bedingungen – das Material besitzt alle positiven Eigenschaften eines Natursteins. Zudem besticht der Kunststein auch durch seine einzigartige und moderne Betonoptik (Farbe Cemento Spa), klassische Marmorstruktur (z. B. Serie Nebúla), schimmernde Metalloptik (z. B. Serie Platinum by Fernando Alonso) oder unvergleichliche Unioptik (z. B. Farbe Blanco Zeus Extrem).
Mit einer Zusammensetzung von wenigstens 90% aus anorganischen Füllstoffen (hauptsächlich Naturquarz und Kiesel), erlaubt Silestone® die Herstellung von wunderschönen Küchenarbeitsflächen bis hin zu dem innovativsten Handelsprodukt. Aufgrund seiner Eigenschaften ist der Quarzstein optimal für die Verarbeitung als Wand-/Bodenverkleidung oder Arbeitsfläche in Küche, Bad, sowie in anspruchsvollen Objektbereichen, wie Praxis, Krankenhaus, Labor etc. Die Konsistenz seiner Farbe ist einmalig, verglichen mit jedem anderen Naturstein.
Fakten:
Silestone® wird derzeit hauptsächlich zu Küchenarbeitsplatten verarbeitet. Außerdem ist das Material besonders gut geeignet für Badmöbelplatten, Büromöbelplatten, Fußböden, Fensterbänke, Tischplatten und viele andere Innenaustattungen. Silestone® ist verfügbar in Platten von 304 cm x 138 cm und 327 cm x 156 cm, und in drei verschiedenen Dicken: 12, 20 und 30 mm. Sie haben die Auswahl aus über 60 verschiedenen Farben.
MINERALWERKSTOFF-Arbeitsplatte
Die Arbeitsplatten, die als Mineralwerkstoffe hergestellt und bezeichnet werden, bestehen aus einer mineralischen Komponente (Aluminiumhydroxid) und einem Acrylat, die in industriechemischen Verfahren als Platten in einer Stärke von etwas mehr als einem bis drei Millimeter oder in voller Plattenstärke hergestellt werden. Im Grunde handelt es sich um Verbundwerkstoffe, die andere Materialien beschichten. Sie sind chemisch recht beständig und können mit der Technologie einer Hartholzbearbeitung hergestellt werden. Diese Arbeitsplatten sind haptisch wärmer und weicher als Steinplatten oder Stahl und beständiger als Holz. Im Küchenbereich ist zu beachten, dass die Hitzebeständigkeit nach Herstellerangaben nur bis 140° reicht, daher ist ggf. mit Untersetzern zu arbeiten.
HOLZ-Arbeitsplatte
Vollholz (vor allem aus harten Hölzern, wie Buche) findet man als Arbeitsplatten in der Privat-Küche, zumeist als mobile Schneidbretter und selten in Gänze als Küchenarbeitsplatten. Diese Natur-Materialien können technisch gesehen wie Laminat- bzw. MDF-Platten eingeordnet werden. Bei Vollholz ist Vorsorge vor Pilzbefall in der Küche zu treffen. Typischerweise werden sie mit einem Holzöl imprägniert oder auch lackiert. Ein Sonderfall sind beschichtete Leimhölzer in Küchen.
EDELSTAHL-Arbeitsplatte
Rostfreier Stahl in einer Küche wird unter anderem unter den Handels- und Markennamen Cromargan oder Nirosta vertrieben. Im privaten Bereich wird Edelstahl als Küchenarbeitsplatte relativ selten eingesetzt. Das Material ist lebensmittelbeständig, kratz- und hitzebeständig und wird mit unterschiedlichen Oberflächen geliefert. Im professionellen Küchengewerbe zählen Edelstahloberflächen zur Standardausrüstung.
BETON-Arbeitsplatte
Einen Sonderfall stellt eine Küchenarbeitsplatte aus Beton dar. Bei der Herstellung kann der Spezialbeton eingefärbt werden. Beton wird flüssig angemischt und in eine Holzschalung gegossen, in dem die Ausschnitte ausgespart werden. Die Sichtoberflächen können mit Hartwachs behandelt sein. Die hergestellten Betone sind hitzebeständig, chemisch resistent, die Ecken und Kanten einer Beton-Küchenplatte können allerdings stoßgefährdeter als andere Materialien sein.